23. August 2013

Sommerspecial: Tunnelbanan (Die U-Bahn)


Puh, was für ein Sommer! Bei der Hitze war gut bedient, wer sich kühle Orte zum Cachen gesucht hat. Mit der Vorstellung solch eines Ortes beginnen wir unser Sommerspecial: Ein stillgelegter U-Bahntunnel in Skandinavien mit Anschluss an das aktive Streckennetz.

Strandcafé
Weil ganz Europa stabiles und heißes Sommerwetter hatte, nutzte auch die Flucht in den Norden nicht viel.


Am Tag der Begehung des Tunnels herrschen 30 °C in der Stadt. Nach einer kleinen Erfrischung im nahe gelegenen mobilen Strandcafé geht es hinauf in die Unterwelt. -...wie bitte, "hinauf"? 

Das U-Bahnnetz der Stadt ähnelt dem hannöverschen: Es ist sternförmig aufgebaut und in den Außenbezirken fährt die U-Bahn oberirdisch, tunnelt dann unter dem Zentrum durch, um hinter der City wieder über der Erde weiterzufahren. Unser Zugang liegt in einem der Außenbezirke. Deshalb steht am Anfang der Begehung erst einmal der Aufstieg auf den Bahndamm der stillgelegten Gleise. Das treibt bei diesen Temperaturen ordentlich Schweiß ins T-Shirt, aber nach etwa 150 oberirdischen Metern auf dem Gleis weht einem bereits der kühle Wind der U-Bahn entgegen. Und auch das ist wie in Hannover: Wer kennt nicht diesen leicht moderig-erdigen Geruch, der einem zum Beispiel am Kröpcke entgegenkommt, wenn man in die Station geht...

Es ist angenehm kühl im Tunnel. Überraschenderweise ist ein T-Shirt genau die richtige Bekleidung. Der mitgebrachte Pullover bleibt um die Hüften geknotet. Am Anfang des rund 500 m langen Tunnels sieht man noch die Reste eines Obdachlosenlagers. Bis vor einigen Jahren wurde der Tunnel von ihnen als Wohnung genutzt. Das war den Verkehrsbetrieben aber ein Dorn im Auge. Nach Angaben eines Insiders ließ man deshalb Dieselzüge durch den stillgelegten Tunnel fahren, um die Obdachlosen zu verjagen. Mit dieser Aktion hätten die Verkehrsbetriebe -gelinde ausgedrückt- ihre Sympathien bei großen Teilen der Bevölkerung verspielt, so der Insider weiter. Verletzte hätte es bei diesen Aktionen nicht gegeben. Wenigstens etwas...


Vom Ende des Tunnels hört man bereits die U-Bahnen rauschen. Dort angekommen, sieht man in einiger Entfernung etwas, das wie eine Geisterstation aussieht. Leider war den Geräuschen nach in genau dieser Richtung ein Bautrupp unterwegs. Eine weitere Begehung ist deshalb besser unterblieben.

Geisterstation?

Alle Sommerspecials gibt es hier.